Hilfslieferungen nach Weißrussland aber auch bei der Gründung neuer ASB-Gliederungen in der DDR ist er bekannt geworden und hat sich einen guten Ruf ge- schaffen. Wie hat sich das Ehrenamt entwickelt? Früher waren wir fast ausschließlich auf den Nach- wuchs junger Männer aus dem Zivildienst angewie- sen. Das hat sich seit über zehn Jahren geändert. Heute bleiben viele Männer und Frauen aus allen Altersgruppen bei uns, über den Bundesfreiwilligen- dienst aber auch, weil das Ehrenamt in den Hilfs- und Wohlfahrtsorganisation einen neuen Stellenwert in der Gesellschaft bekommen hat. Sie gelten heute als „Helden des Alltags“. Die Ehrenamtlichen engagieren sich heute bei vielen sinnvollen Projekten, wie dem Wünschewagen, bei der Winter- und Kältehilfe für Obdachlose oder spontan in Krisenfällen, wie bei der Pandemie, in Testzentren oder bei Impfaktionen aber auch bei der Flutkatastrophe, um nur einige zu nennen. Welches sind Ihre ganz persönlichen „Leuchtturmprojekte“ im ASB? Für mich gibt es ganz klar drei Projekte, die ich als Leuchtturm-Projekte bezeichnen möchte. Da ist an erster Stelle der Wünschewagen, wo ehrenamt- liche freiwillige Heferinnen und Helfer alles möglich machen, dass Menschen die am Ende ihres Lebens stehen, Freude und Genugtuung erleben. Dann sind es die Aktionen für die vielen Menschen, die letztes Jahr ihr gesamtes Hab und Gut und ganz schlimm: Familienangehörige, Verwandte, Partner und Freunde verloren haben. Dieses spontane Engagement von vielen Hundert Helferinnen und Helfer, ob ehrenamt- lich oder beschäftigt, ist einmalig. Hinzu kommt der Einsatz bei den Test- und Impfzentren. Wo sehen Sie die Aufgaben des ASB in den nächsten Jahren? Der Katalog der Aufgaben des ASB ist in den Richt- linien, Leitbildern und Satzungen festgelegt. Das ist der Aufgabenkatalog, der anhand unserer Expertise festgelegt ist und wo wir Vorbildliches leisten. Der ASB ist aber so programmiert, dass er spontan immer dann sofort neue Aufgaben verwirklicht, wenn er einen Be- darf in der Gesellschaft erkennt. Da schauen wir nicht in die Regularien, um zu prüfen ob wir das dürfen oder nicht. Wir machen es halt, wenn wir feststellen, dass es den Menschen hilft. Deshalb das ASB-Schlagwort „Wir helfen hier und jetzt“! Niemand hat vor einem Jahr voraussagen können, welche gewaltige neue Aufgaben auf uns zukommen: Siehe Flutkatastrophe und Pandemie. Wichtig ist nur, dass wir in allen Glie- derungen hellwach für die Veränderungen und die Bedürfnisse in unserer Gesellschaft bleiben. Dann ent- wickeln wir, wie es ASB-Art ist, ständig neue Projekte und Aufgaben. 36 Landesverband